Das PCO Syndrom (PCOS) betrifft ca 5-10% der Frauen, es zeigt sich in der Regel zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Meistens dauert es viele Jahre, bis die Frauen die Diagnose bekommen. Manche haben nur einen Teil der Symptome, manche werden nie richtig untersucht und manche schlicht und einfach nicht ernst genommen. In der Kinderwunschbehandlung ist das PCOS für ca 30% der unerfüllten Kinderwünsche verantwortlich. Aber auch Frauen, die nicht schwanger werden wollen, bemerken die Probleme und möchten gerne was dagegen tun. Vor allem Zyklusprobleme, Veränderungen der Behaarung und Übergewicht machen vielen zu schaffen.
Risikofaktoren:
- Genetik
- Übergewicht/Falsche Ernährung
- mangelnde Bewegung
- Chronische Entzündungen/Oxidativer Stress
Was sind die Symptome des PCOS?
Zu den Symptomen gehören:
- Haarausfall
- männliche Behaarung (Hirsutismus)
- Akne
- unregelmäßige Zyklen/ausbleibende Periode
- fehlender Eisprung
- unerfüllter Kinderwunsch
- Insulinresistenz mit erhöhtem Diabetes 2 Risiko
- Übergewicht
- Falsche Ernährung
- mangelnde Bewegung
- Hyperprolaktinämie
Wie diagnostiziert man das PCO Syndrom?
Für die Diagnose müssen mindestens zwei der drei Kriterien vorhanden sein:
- Zu lange Zyklen mit über 35 Tagen (Oligomenorrhoe) oder mindestens drei Monate im Jahr keine Periode (Amenorrhoe)
- Zu viele männliche Geschlechtshormone, vor allem Testosteron und DHEA (Hyperandrogenämie)
- "Zysten" an den Eierstöcken (mehr als 12 Follikel sichtbar)
Es wird körperlich untersucht, dazu Blut abgenommen und per Ultraschall die Eierstöcke angeschaut. Im Blut sollten sowohl die Hormone wie auch der HOMA Index zur Insulinresistenz angeschaut werden. Liegt der Index über 2, ist eine Insulinresistenz wahrscheinlich. In der Naturheilkunde wird zudem gerne ein Speicheltest gemacht um Testosteron, Östrogen und Progesteron und deren Verhältnis untereinander abzugleichen.
Was kann ich dagegen tun?
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in der Naturheilkunde.
Hormonelle Seite:
Die weiblichen Hormone müssen gestärkt, die männlichen Hormone reguliert werden. Dies geschiet einerseits mit Pflanzen wie zb. dem Frauenmantel (Alchemilla) als Hauptpflanze bei allen Problemen im weiblichen Hormonbereich. Bei Hyperprolaktinämie kann auch mit Mönchspfeffer (Agnus Castus) gearbeitet werden. Wenn Die Erfolge nicht zufriedenstellend sind, kann mit bioidentischen Hormonen gearbeitet werden.
Chronische Entzündung:
hier funktionieren klassische Dinge wie Stressreduktion, genügend Schlaf, genügend Wasser trinken und Bewegung. Zusätzlich kann man mit Q10 arbeiten. Ein Mittel, welches auch im horomonellen Bereich schöne Erfolge bringen kann.
Insulinresistenz:
Ein sehr großes Thema ist die Insulinresistenz. Hier wird über mehere Wege daran gearbeitet. Vor allem in Bezug auf einen späteren Diabetes 2 ist es sehr wichtig, hier früh einzugreifen.
Mögliche Behandlungen sind hier Myoinositol+D-Chiroinositol.
Eng damit verbunden sind Übergewicht und mangelnde Bewegung. 3x pro Woche 30min Sport (Ausdauer und/oder Krafttraining) bringen hier sehr schöne Erfolge. Dazu eine Ernährungsumstellung mit 35% Eiweiß und bei erhöhtem BMI einer verminderten Kalorienaufnahme (800 Kaloriendefizit) über mindestens drei Monate.
Und was macht mein Arzt/meine Ärztin?
In der Allgemeinmedizin wird oft unterschieden, ob aktuell ein Kinderwunsch besteht oder nicht. Wenn die Frauen nicht schwanger werden wollen, ist der einfachste Weg, die Pille zu geben. Oft durchgehend. Das verhindert Symptome wie zunehmende männliche Behaarung, Haarausfall und Beschwerden bei der Periode.
Möchten Sie keine Pille nehmen oder besteht akuter Kinderwunsch, wird mit einer Mischung aus Metformin (Insulinresistenz), Clomifen (Eisprung auslösendes Medikament) und teilweise ICSI/IVF gemacht.
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